Subnoder

23. November 2007
Sondershausen
Keller Achteckhaus

Jochen Baldes – sax
Michael Gassmann – tp
Adrian Frey – p
Christoph Sprenger – b
Elmar Frey – d



Erstmals in Thüringen ist die Schweizer Band „Subnoder“ um den jungen Saxophonisten Jochen Baldes, einen Star der Zürcher Jazzlandschaft. „Subnoder“ spielt in einer klassischen Quintettbesetzung mit Saxophon, Trompete und Flügelhorn, Piano, Bass und Schlagzeug. Auf der letzten CD „The Moholo Songs“ waren alle  Kompositionen neu, aber die Atmosphäre und Stimmung vieler Nummern erinnerte an goldene Zeiten des Jazz. Miles Davis hat Baldes schon im Mutterleib gehört. Viele seiner Melodien betören durch eine Melancholie, in die man sich gern hineinfallen lässt. Er und seine Mitspieler sind zu einer musikalischen Einheit verwachsen, in der telepathische Kommunikation möglich scheint. Ihnen allen geht es nicht um musikalische Überwältigung durch schiere Virtuosität, sondern um Echtheit.

„Das ist das, was ich mir unter Jazz vorstelle“, meinte ein Besucher des Konzerts. Die fünf Züricher waren auf Einladung des Jazz-Clubs im Keller des Achteckhauses . Sie spielten vor gut 100 konzentrierten Zuhörern, die wohlwollenden Beifall spendeten und am Ende energisch Zugabe forderten.

Die Themen und die Gesamtdramaturgie des Konzerts stammten von Jochen Baldes, dem Saxophonisten und Kopf der Gruppe. Heroen der Jazz-Geschichte wie John Coltrane und Miles Davis klangen als Vorbilder immer wieder durch. Dennoch bot das Quintett eine ganz heutige Musik, die den Zuhörer nicht nur unterhielt, sondern auch forderte und mit ihrer urbanen Intensität irritierte. Eine Zuhörerin meinte, das klinge wie der Soundtrack zu einem Großstadt-Krimi.

Da war der ebenso elegant wie melancholisch tönende Trompeter Michael Gassmann. Da war der Bassist Christoph Sprenger, der mit seinen Soli spontan die Stimmung im Auditorium verarbeitete. Da war Adrian Frey, der am Fender-Rhodes-Piano klanglichen Grund für den Gruppensound legte. Da war Drummer Tony Renold, der mit beatigen Akzenten überzeugte. Beeindruckend war auch, wie intensiv die Musiker einander zuhörten und aufeinander eingingen.

Das Konzert ist das letzte, das der Jazz-Club Sondershausen im Rahmen die Thüringer Jazz-Meile 2007 veranstaltet hat. Sie stand dieses Jahr unter dem Motto: „Schweiz – kreative Reservate“. Ermöglicht wurde das Konzert durch die Unterstützung der Stiftung „prohelvetia“, der Greußener Salamifabrik und der Stadtwerke Sondershausen.

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